Der heutige VfL Wolfsanger entstand am 8.April 1961 mit einer Gruppe von 52 Laienspielern in Wolfsanger, die sich in der Gaststätte „Graue Katze“ entschlossen einen Verein zu gründen. Von Anfang an war dieser Verein Mitglied im „Landesverband hessischer Volksbühnen und Laienspieler“, dessen Satzung man übernahm. Später wurde er auch Mitglied im„Bund deutscher Amateurtheater“. Der Verein setzte die Aktivitäten der ehemaligen Laienspielgruppe fort und führte im noch 1961 in der Gaststätte „Hahn“ in Wolfsanger und in Wölfershausen die Operette „Oh selige, goldene Jugendzeit“ auf. Die erste Auswärtsveranstaltung in Wölfershausen war mit nur 40 Besuchern eine finanzielle Pleite. Die Einnahmen der Veranstaltung betrugen 60 DM, wohingegen die Ausgaben für das Anmieten eines Omnibusses, die musikalischen Aufführungsrechte, Kostüme und Maske 315 DM betrugen. Man ließ sich dadurch aber nicht beirren und auch im Jahr 1962 wurde fleißig geprobt, sodass im September zur Landesverbandstagung in Frankenberg das hessische Volksstück „Wie die Alten sungen ...“ mit Tanz und Gesang aufgeführt wurde. Neben dem Karneval wurde im Sommer 1963 die Operette „Das Mädel vom Neckarstrand“ aufgeführt. In der Kulturhalle Wolfsanger veranstaltete der VfL im selben Jahr ein Sommerfest. In gleichem Jahr machte sich der VfL über die Grenzen Kassels hinaus einen Namen. Man veranstaltete „Bunte Abende“ in Breuna, Bad Soden-Allendorf, Röhrda und Notfelden. In Wolfsanger richtete der VfL die „Spanschlauch-Kirmes“ aus.
Mit der Teilnahme an den Zisselumzügen gelang es in den Jahren 1970-1972 dreimal hintereinander, den 1. Preis bei der Prämierung der Festwagen zu gewinnen. In der Session 1972/73 wurde in der Kulturhalle eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten behinderter Kinder organisiert und durchgeführt. Weiter ging es mit Veranstaltungen in Großenritte, Helleböhn, Breuna und Baunatal und 1974 auch in Malsfeld, Großalmerode und Rommerode. Im Dezember 1974 wurde im Rahmen der Weihnachtsfeier des BC Sport im Hotel „Hessenland“ ein großer bunter Abend veranstaltet. In den Folgejahren der 70er folgten Auftritte in Wabern, Elbenberg, Röhrda, Spangenberg, Neumorschen, Ottrau, Zierenberg und Gudensberg. Neben diesen Veranstaltungen war der eigentliche Höhepunkt aber alle Jahre wieder das Heimspiel in der Kulturhalle Wolfsanger. Ende der 70er Jahre begann man damit, regelmäßig einen „Altennachmittag“ zuveranstalten. Dieser hat sich im Laufe der Jahre über den „Seniorenkarneval“, zu unserem heutigen „Familienkarneval für Jung und Alt“ entwickelt. Gerhard Fischmann führte den Verein als 1. Vorsitzender durch dieses Jahrzehnt.
1980 wurden die Aktiven des VfL auf einer ganzen Reihe von Veranstaltungen gefordert. Neben den Auftritten in Gudensberg, Ottrau und Röhrda wurden mehrere eintrittsfreie Altennachmittage im Gemeindezentrum Wolfsanger, bei der AWO und der Postgewerkschaft durchgeführt. Daneben gestaltete der VfL Weihnachtsfeiern in Wolfsanger und der Kirche in Vellmar. Im Herbst wurde in Wolfsanger ein Oktoberfest mit allen Vereinen aus dem Stadtteil veranstaltet. Unter den Aktiven: Gerhard Fischmann, Konrad Nagel, Marlene Homburg, Christel Kluwe-Krause, Ursula Westermann und Norbert Lehmann, die „Kleine Garde“ und die „Große Garde“. Höhepunkt des Jahres waren die Feierlichkeiten „1180 Jahre Wolfsanger“ mit einem großen Landfestzug. Auch am Zisselumzug nahm der VfL 1981 wieder mit zahlreichen Aktiven teil. 1982 wurde ein „Bunter Abend“ der Schreinerinnung im Hotel „Hessenland“, das Unterhaltungsprogramm für das 75. Jubiläum der SPD-Wolfsanger/Hasenhecke in der Gaststätte „Hahn“, sowie ein weiterer „Bunter Abend“ der Fallschirmspringer im Phillip-Scheidemann-Haus durchgeführt 1986 feierte der VfL das 25-jährige Vereinsjubiläum in der Kulturhalle. Zu dieser Zeit hatte der Verein bereits mehr als 130 Mitglieder. Markus Kramer übernahm für viele folgende Jahre das Amt des Sitzungspräsidenten. 1987 übernahmen die „Massaratis“ die musikalische Begleitung des VfL. Aus der „Kleinen-“ und der „Großen Garde“ wurden die „Blauen-“ und die „Roten Funken“. Ende des Jahrzehnts wechselte der Vereinsvorsitz nach ca. 20 Jahren von Gerhard Fischmann auf Horst Raabe.
Das Jahrzehnt begann mit einem Paukenschlag: Aufgrund des 2. Golfkrieges fiel 1991 bundesweit der Karneval aus! Obwohl das Programm einstudiert und die Kostüme geschneidert waren, kam es nicht zu den geplanten Auftritten. Da in diesem Jahr der VfL sein 30-jähriges Bestehen verzeichnen konnte, entschied man sich dafür, diesen runden Geburtstag im Rahmen eines Oktoberfestes in der Kulturhalle mit Gästen zu feiern. Diese, aus der Not geborene, Veranstaltung war sehr erfolgreich und hatte über mehrere Jahre, zunächst in der Kulturhalle, später in der Gaststätte „Hahn“ Bestand. 1991 wurde diese Gaststätte das neue Vereinslokal des VfL. Da die „Heimveranstaltungen“ des VfL, die „Große Prunk- und Fremdensitzung“ am Samstagabend, der Kinderkarneval am Montagnachmittag und der „Rosenmontagsball“ in dieser Zeit stets ausverkauft waren, wurde regelmäßig bei „Hahns“ eine gut besuchte Zusatzveranstaltung durchgeführt. Daneben wurde traditionell kostenlose Veranstaltungen in der Kirche, in Altenheimen und bei der AWO durchgeführt. Musikalisch wurden wir in diesem Jahrzehnt von den „El Rico’s“ begleitet. Neben den „Blauen Funken“ betraten neue Tanzgarden die Bühne. 1991 gründete sich die Gruppe „Mascerade“.
Im Jahr 2000 ist viel passiert, unter anderem erschien der erste Narrenkurier. Neben vielen Reisen, entstanden neue Gruppen, welche auch heute noch aktiv sind. Zum einen gründete sich „Das Hummelnest“, heute besser bekannt unter dem Namen „Die Hummeln“. Es gab aber auch weitere Veränderungen. Stefanie Weking begann ihre Gesangskarriere im Verein und auch eine weitere Gruppe fand sich zusammen, „Die Mama’s und Papa’s“. Michael Hellbach und Thomas Kramer starteten unter dem Pseudonamen „Pittina & Patrizia“ im Jahr 2001 einen Versuch als Büttenredner(innen) und lieferten über die Jahre hinweg immer wieder aufs Neue ab. Knapp ein Jahr später entstand eine weitere Kindergruppe unter dem Namen „Die Räuberbande“. Heute stehen sie noch als „die Räuber“ auf der Bühne. Auch Schattenseiten zierten den Verein. Neben ausfallenden Auswärtsauftritten im Jahr 2003, nahm die Zuschauerzahl am „Rosenmontagsball“ immer mehr ab. Daher entschied man sich, das Konzept umzustrukturieren. Somit entstand am Freitag zunächst der Kinderkarneval und im Anschluss unser, über das schöne Nordhessen hinaus bekannte, Zickenball. Trotz nachvollziehbarer Skepsis innerhalb des Vereins, boomte die neue Idee, sodass Karten für Freitag abends bereits nach 20 Minuten ausverkauft waren. Bereits 2007 standen Milena Hildebrandt und Milena Seufert das erste Mal auf der Bühne. Ein Jahr später entstand die, heute unter dem Namen bekannte Gruppe „Die Perlen“, welche sich 2016 neu zusammensetzte und heute für stimmungsvolle und grandiose Tänze sorgt. In den 2010ern hat unser Verein an weiteren Gruppen Zuwachs genommen. Unter anderem entstand die Gruppe „Eure Mütter“. Der Name entstand, da die Kinder einiger Gruppenmitglieder selbst auf der Bühne standen. Im Jahr 2011 folgte die Gruppe „Die ohne Namen“, da man sich nicht entscheiden konnte, wie man sich nennt. Im gleichen Jahr
gründete sich auch eine neue Kindergarde: „Die süßen Teufel“, auch sie stehen heute noch auf der Bühne und liefern Jahr für Jahr aufs Neue ab. Weiterer Nachwuchs ließ nicht lange auf sich warten. Bereits 1 Jahr später, standen „Die
Zaubersterne“ das erste Mal auf der Bühne. Damals waren die Kinder 2 - 4 Jahre alt, heute gehen die Mädchen schon auf die weiterführende Schule. Im Jahr 2019 hat sich zudem eine neue Kindergruppe gegründet: „Die Wirbelstürme“.
Bereits 2020 konnten sie zum ersten Mal ihr Können unter Beweis stellen. Neben Tanzgruppen, gibt es auch verschiedene Gesangsbeiträge. Zudem hat sich im derzeitigen Jahr ein neues Team für den Narrenkurier zusammengesetzt. Das Team besteht aktuell aus 8 jungen Frauen und Männern. Außerdem fand im jetzigen Jahr
endlich unsere Jahreshauptversammlung statt. Bei welcher bestehende Vereinsposten und andere neu besetzt wurden. Leider konnte auf Grund der Pandemie Karneval 2021 und 2022 nicht stattfinden. Doch wir lassen uns vom alltäglichen Stress mit verbundenen Sorgen und Ängsten nicht herunterziehen. Stattdessen blicken wir nach vorne und steuern optimistisch Karneval 2023 entgegen.